KI News #24

Hallo und herzlich willkommen zur vierundzwanzigsten Ausgabe von KI News. Diesmal unter anderem mit dem ersten kassenlosen Aldi, autonomen Frachtzügen und einem neuen Supercomputer für KI.

Viel Spaß beim Lesen!

Erster Aldi ohne Kassen eröffnet

In London hat die erste Aldi Süd Filiale geöffnet, die völlig ohne Kassen auskommt. Dabei handelt es sich laut t3n um den größten kassenlosen Supermarkt in Europa.

Um den Laden zu betreten, muss man sich zuerst in der Aldi Shop&Go App registrieren und beim Betreten einen QR Code scannen, um sich anzumelden.

Innen erkennt eine Software des Startups Aifi über Kameras, welche Waren man aus den Regalen genommen hat und rechnet sie automatisch ab, wenn man das Geschäft verlässt. Wenn man mit anderen zusammen einkaufen geht, gibt es auch die Möglichkeit sich als Gruppe anzumelden, so dass man am Ende eine gemeinsame Rechnung bekommt, egal wer etwas eingepackt hat.

Als hilfsbereiter Mensch muss man allerdings aufpassen: Wenn man eine Ware für jemand anderen aus dem Regal nimmt und sie ihm oder ihr gibt, dann landet sie trotzdem auf der eigenen Rechnung.

Aifi ist ein Startup aus Kalifornien, das Software für kassenlose Supermärkte entwickelt und unter anderem auch mit der französischen Supermarktkette Carrefour und dem polnischen Marktführer Żabka Group zusammenarbeitet.

Für altersbeschränkte Produkte wie Alkohol ist eine Technologie der Londoner Firma Yoti in die App integriert, die versucht über die Smartphone-Kamera das Alter einzuschätzen. Alternativ kann man aber auch einen Mitarbeiter fragen.

Startup entwickelt autonome Frachtzüge

Im Vergleich mit Lastwagen sind Güterzüge sehr lang und sehr unflexibel. Um dieses Problem zu lösen und den Transport auf der Schiene konkurrenzfähiger zur Straße zu machen, haben drei ehemalige Mitarbeiter von SpaceX das Startup Parallel Systems gegründet.

Das Unternehmen entwickelt kleine, flache, selbstfahrende Wagen mit jeweils vier Rädern. Jeweils zwei können zusammen einen Container transportieren. Dadurch, dass sie nicht fest miteinander verbunden sind, sind sie nicht auf eine Containergröße festgelegt, sondern können unterschiedlich lange Container transportieren.

Jeder dieser Wagen hat einen eigenen Elektroantrieb und einen Akku, der für eine Strecke von 800 km reichen soll und innerhalb von einer Stunde wieder aufgeladen werden kann. Außerdem verfügen alle über ein Kamera-basiertes System um die Umgebung "wahrzunehmen".

Mehrere Wagen können sich während der Fahrt selbstständig zu längeren Zügen zusammenschließen, um dadurch zum Beispiel den Windschatten auszunutzen und die Gleise effizienter zu nutzen.

Einzelne Wagen eines Zugs können auch während der Fahrt auf andere Gleise abbiegen, was das ganze System sehr flexibel macht.

Durch diese Flexibilität braucht diese Art von Zug keine großen Rangierbahnhöfe zum Umladen und Parken.

Parallel Systems sieht das Einsatzgebiet für ihre Entwicklung vor allem im "multimodalen" Verkehr, also bei Transporten mit mehreren verschiedenen Verkehrsmitteln. Zum Beispiel, um Container von einem Hafen zu einem zu Ort fahren, der per Lkw besser erreichbar ist als der Hafen selbst.

Autonomes Fahren, Januar Update

In der NY Times wurden ganzseitige Anzeigen mit der Überschrift "Don't be a Tesla Crash Test Dummy" veröffentlicht. In der Anzeige wird behauptet, die "Full Self-Driving"-Software sei tausende Male schlechter als ein menschlicher Fahrer und bietet derjenigen Person $10.000, die ein "anderes kommerzielles Produkt eines Fortune 500 Unternehmens nennen kann, das alle 8 Minuten eine kritische Fehlfunktion hat".

Die Anzeige stammt von der Organisation "The Dawn Project". Interessant dabei ist, dass der Gründer der Organisation, Dan O'Dowd, auch der Gründer und Geschäftsführer von Green Hills Software (GHS) ist. GHS entwickelt Software, die unter anderem im neuen elektrischen BMW iX eingesetzt wird und ist somit zumindest indirekt ein Konkurrent von Tesla.

Bosch und die VW-Softwaretochter Cariad wollen zusammen an Software für Fahrassistenzsysteme und teilautomatisiertes Fahren arbeiten. Für Bosch ist dabei einer der größten Vorteile die große Zahl von VW-Autos, durch die viele Daten aus dem echten Straßenverkehr gesammelt werden können. VW verspricht sich bessere Einblicke in, und mehr Einfluss auf, die Softwareentwicklung, als wenn sie nur das fertige Produkt kaufen würden. Die amerikanische Lobbyorganisation "Self-Driving Coalition for Safer Streets" benennt sich in "Autonomous Vehicle Industry Association". Das ist vermutlich ein Schritt um sich von Tesla zu distanzieren, das den Begriff "Self-Driving" in der öffentlichen Wahrnehmung stark geprägt hat.
Waymo hat bei der kalifornischen Verkehrsbehörde (DMV) einen Antrag zur Zulassung von autonomen Autos gestellt. Um die Informationen darin vor der Öffentlichkeit geheimzuhalten, verklagt Waymo jetzt die DMV.
Zu den Informationen in dem Antrag gehören unter anderem der Umgang mit Notfällen und Fehlfunktionen, Einschränkungen der Funktionen der Autos in steilem Gelände und engen Kurven, sowie Informationen zu Unfällen mit Waymos Autos.

Zusammengefasst

ConvNeXt - CNNs weiterentwickelt

Convolutional Neural Networks (CNNs) hatten ihren Durchbruch mit der Veröffentlichung und dem Erfolg von AlexNet 2012. Seitdem sind sie die dominierende Architektur in der Bildverarbeitung mit neuronalen Netzen.

In den letzten beiden Jahren hat sich jedoch die Transformer-Architektur, die ursprünglich zur Textverarbeitung entwickelt wurde, auch im Bilder-Bereich mehr und mehr durchgesetzt und hier bessere Ergebnisse erzielt als CNNs.

Forscher:innen von Facebook und der Universität von Kalifornien, Berkeley, haben die CNN-Architektur jetzt weiterentwickelt, so dass sie vergleichbar gute Ergebnisse erzielen kann wie Transformer.

DHL kauft Roboter von Boston Dynamics

Als erster kommerzieller Kunde hat DHL den "Stretch" Roboter von Boston Dynamics gekauft. Stretch besteht aus einer Basis mit Rädern darunter, auf der ein großer Roboterarm montiert ist.

Der Roboter soll an mehreren DHL Standorten in Nordamerika eingesetzt werden und verschiedene Aufgaben übernehmen. Als erstes das Ausladen von Paketen aus Lastwagen, später auch Arbeiten an anderen Stellen in den Lagern.


Meta stellt neuen Supercomputer vor
Der "AI Research SuperCluster (RSC)" genannte Computer besteht aus 760 Nvidia DGX A100 Systemen, mit insgesamt 6080 Grafikkarten, und bietet insgesamt über 200 Petabyte an Speicherplatz (ein Petabyte sind 1.000 Terabyte). In diesem Jahr sollen noch weitere 10.000 GPUs dazu kommen, so dass im Endausbau 16.000 Grafikkarten zur Verfügung stehen.
Das aktuell von Meta genutzte Computersystem, das durch das RSC abgelöst wird, besteht sogar aus 22.000 Grafikkarten. Da diese aber langsamer sind als die neuen, soll der RSC trotzdem deutlich schneller sein als das alte System.

Außerdem

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